Donald Sutherland, einer der Preisträger bei den Governors Awards 2017, in Die Tribute von Panem

Governors Awards 2017 – Das sind die Gewinner der Ehrenoscars

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es zur ersten großen Preisverleihung der Oscar-Saison. Bei den Governors Awards 2017 durften Owen Roizman, Agnès Varda, Charles Burnett und Donald Sutherland ihre Ehrenoscars für ihr jeweiliges Lebenswerk entgegennehmen. Für Alejandro González Iñárritu gab es außerdem einen Special Achievement Award.

Anders als die Oscars, die erst Anfang März verliehen werden, sind die Governors Awards keine kompetitiven Auszeichnungen. Das bedeutet, es gibt keinen Wettbewerb. Wenn die Academy entscheidet, dass jemand eine Ehrung verdient, bekommt er sie. Es gibt verschiedene Arten von Governors Awards.

Die bekannteste ist der Honorary Award oder Ehrenoscar für das Lebenswerk eines Filmschaffenden. Außerdem gibt es den Irving G. Thalberg Award und den Jean Hersholt Humanitarian Award, welche dieses Jahr allerdings nicht verliehen wurden. Stattdessen hat die Academy einen alten Preis wiederbelebt. Der Special Achievement Award ehrte von 1972 bis 1996 regelmäßig Leistungen, für die es keine Kategorie gab, meist betraf das visuelle oder akustische Effekte. Ende der Neunziger wurde der Preis überflüssig, doch Alejandro G. Iñárritu erweckte ihn nun mit seinem Virtual-Reality-Projekt Carne y Arena wieder zum Leben. Unten findet ihr Informationen zu den einzelnen Preisträgern sowie deren Dankesreden.

Gewinner der Ehrenoscars bei den Governors Awards 2017:

Owen Roizman ist ein Kameramann, der zwar oft für einen Oscar nominiert war, aber nie einen gewinnen konnte. Mit dem Actionthriller French Connection – Brennpunkt Brooklyn, dem Horrorklassiker Der Exorzist, der Mediensatire Network, der Travestie-Komödie Tootsie und dem Westernepos Wyatt Earp – Das Leben einer Legende verdiente er sich fünf Nominierungen. Trotz der vielen verpassten Chancen auf einen Sieg konnte er sich nun endlich doch noch über einen Oscar freuen, den Ehrenoscar für sein Lebenswerk.

 

Auch die französische Filmemacherin Agnès Varda bekam eine späte Ehrung. Sie gilt als eine der wichtigsten Figuren der Nouvelle Vague (dt: Neue Welle), einer Stilrichtung des französischen Kinos, welche besonders durch den häufigen Einsatz von Laiendarstellern auffällt. In ihrer Laudatio lobte Regisseurin Kimberley Peirce die Preisträgerin als feministische Vorreiterin. Schon in ihrem Regiedebüt La Pointe Courte zeichnete Agnès Varda eine für das Jahr 1955 sehr komplexe, weibliche Hauptfigur. Über ihren Preis freute sich die 89-Jährige so sehr, dass sie mit Angelina Jolie einen spontanen Tanz auf der Bühne hinlegte.

 

Einen weiteren Ehrenoscar gab es für den 73-jährigen Charles Burnett. Obwohl es sich um einen Preis für sein Lebenswerk handelt, hebten beide Laudatoren, Sean Baker und Ava DuVernay, Burnetts Sozialdrama Schafe töten aus dem Jahr 1978 hervor. Lange Zeit unbeachtet, wurde der Film 2007 in einer überarbeiteten Fassung neu herausgebracht und gilt spätestens seit diesem Zeitpunkt als Meilenstein des afro-amerikanischen Kinos.

 

Ehrenpreisträger Nummer Vier ist Donald Sutherland. Jüngeren Filmfans dürfte der Kanadier als Staatspräsident Coriolanus Snow aus der Tribute von Panem-Reihe bekannt sein. Allerdings hat der 82-jährige Schauspieler noch viel mehr vorzuweisen. Das dreckige Dutzend, M.A.S.H., Die Körperfresser kommen und Eine ganz normale Familie, um nur einige seiner bekanntesten Filme zu nennen. Eine Oscarnominierung gab es für ihn nie, einen Oscar darf er nun trotzdem sein Eigen nennen.

Der Special Achievement Award:

Der Sonderoscar für besondere technische Errungenschaften ging an Alejandro G. Iñárritu. Mit seinem Virtual-Reality-Projekt Carne y Arena lässt er den Zuschauer selbst in die Rolle eines mexikanischen Migranten schlüpfen. Beim Versuch, in die USA zu gelangen, ist dem Protagonisten der Grenzschutz auf den Fersen. Der innovative Einsatz neuer Technologien sowie die politische Relevanz des Films machen aus dem mexikanischen Regisseur den ersten Gewinner des Sonderoscars seit John Lasseter, der im Jahr 1996 den Preis für Toy Story gewann.

Bild: Donald Sutherland in Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 © Studiocanal

Was haltet ihr von den Gewinnern der Governors Awards 2017?

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert