Ihr wollt wissen, welcher Regisseur dieses Jahr einen Oscar mit nach Hause nimmt? Hier findet ihr die Oscar-Favoriten 2018 in der Kategorie Beste Regie.
Seit dem 23.01.2018 wissen wir, welche Regisseure bei den Oscars 2018 nominiert sind. Hier zeige ich euch, welche Kandidaten in der Kategorie Beste Regie die größten Oscar-Chancen haben. Unten findet ihr die Liste meiner Oscar-Favoriten 2018 in der Kategorie Beste Regie. Je weiter oben ein Regisseur auf der Liste, desto höher schätze ich dessen Chancen ein.
Oscar 2018 Beste Regie – Die Favoriten (Stand. 09.02.2018)
1. Guillermo del Toro für Shape of Water – Das Flüstern des Wassers

Jeder, der das Oscar-Rennen ausgiebig mitverfolgt hat, weiß, dass Guillermo del Toro der große Favorit in dieser Kategorie ist. Ob DGA Award, Golden Globe oder Critics‘ Choice Award: Alle wichtigen Regie-Auszeichnungen der letzten Wochen gingen an den Mexikaner. Drüber hinaus ist sein Film Shape of Water – Das Flüstern des Wassers bei den Oscars 2018 am häufigsten vertreten. Satte 13 Nominierungen in den unterschiedlichsten Bereichen konnte der Fantasyfilm einfahren. Dieser Erfolg ist nicht nur auf die einzelnen Nominierten zurückzuführen, sondern auch auf den Regisseur, der die kreative Leitung über einen Film hat und somit die unterschiedlichen Einzelteile eines Films zu einem großen Gesamtkunstwerk verbinden muss.
Als wäre Guillermo del Toros handwerkliche Leistung nicht schon genug, um einen Oscar zu rechtfertigen, legt er in seinen öffentlichen Auftritten ein ungeheures Charisma an den Tag, welches gerade unentschlossene Wähler überzeugen könnte. Es spricht im Prinzip nichts gegen einen Triumph für den Shape of Water-Regisseur bei den Oscars 2018.
2. Christopher Nolan für Dunkirk

Sollte Guillermo del Toro aus welchem Grund auch immer nicht als Sieger hervorgehen, ist Christopher Nolan wohl der nächstbeste Kandidat. Mit Dunkirk brachte er im vergangenen Sommer eine seltene Symbiose aus Sommer-Blockbuster und experimentellem Arthouse-Streifen in die Kinos. Es gibt nicht viele Regisseure, die 100 Millionen Dollar in die Hand bekommen, um einen Film zu drehen, der gängigen Sehgewohnheiten derart widerspricht. Nolan zeigt, dass mutige Ideen sich auch finanziell auszahlen können. Dunkirk wurde einer der erfolgreichsten Kriegsfilme aller Zeiten.
So viel Vertrauen Warner Bros. in Christopher Nolan auch hat und so riesig seine Fangemeinde auch sein mag, bei den Oscars tat er sich bisher eher schwer. Obwohl er einige moderne Klassiker wie Memento, The Dark Knight oder Inception inszeniert hat, schaffte er es noch nie zuvor zu einer Regie-Nominierung. Nur als Produzent und Autor war ihm diese Ehre bisher gegönnt, gewonnen hat er aber noch keinen einzigen Academy Award. Mit dem achtfach nominierten Dunkirk hätte er wohl durchaus gute Chancen gehabt, wenn Guillermo del Toro nicht wäre.
3. Greta Gerwig für Lady Bird

Lina Wertmüller, Jane Campion, Sofia Coppola, Katheryn Bigelow und Greta Gerwig: In der 90-jährigen Geschichte der Oscars gab es erst fünf Frauen, die ein Nominierung in der Kategorie Beste Regie einheimsen konnten. Das könnte wohl daran liegen, dass es viel mehr männliche wie weibliche Regisseure in der Academy gibt. Im Jahr 2012 waren es zehn Mal mehr Männer als Frauen. Mittlerweile hat sich die Frauenquote zwar ein kleines bisschen erhöht, doch dass Greta Gerwig mit Lady Bird eine Nominierung einheimsen konnte, ist dennoch alles andere als selbstverständlich.
In jedem anderen Jahr wären die Chancen von Greta Gerwig wohl verschwindend klein. Doch das gesellschaftliche Klima ist auf ihrer Seite. Nach #MeToo und dem Weinstein-Skandal geht ein revolutionärer Geist durch Hollywood. Wie schon die Golden Globes werden höchstwahrscheinlich auch die Oscars 2018 ganz im Zeichen der Frauen stehen. Greta Gerwig hat den Vorteil, die einzige Frau im Kandidatenfeld zu sein und könnte daher ungemein davon profitieren, während sich die vier männlichen Regisseure gegenseitig Stimmen wegnehmen. Im Vergleich zu Nolan und del Toro, die ihre Filme in vielen unterschiedlichen Kategorien unterbrachten, stechen bei Lady Bird vor allem die Schauspieler und die Geschichte hervor. Greta Gerwig dürfte wohl eher mit einem Drehbuch- als mit dem Regie-Oscar nach Hause gehen.
4. Jordan Peele für Get Out

Jordan Peele hat wohl vor allem unter den Afroamerikanern in der Academy viele Fans, die für ihn stimmen werden. Mit Get Out sorgte er außerdem für den Überraschungshit des vergangenen Kinojahres. Die brilliante Rassismus-Satire war nicht nur bei den Kritikern äußert beliebt, sondern ließ auch die Kinokassen ordentlich klingeln. Da es sich allerdings um Jordan Peeles Regiedebüt handelt, das Horrorgenre nicht gerade Academy-freundlich ist und es genügend andere vielversprechende Filmemacher in der Kategorie Beste Regie gibt, sind seine Chancen auf den Sieg jedoch eher klein. Auch für Jordan Peele gilt: Ein Drehbuch-Oscar ist wahrscheinlicher.
5. Paul Thomas Anderson für Der seidene Faden

Paul Thomas Anderson ist ganz klar der Außenseiter in dieser Kategorie. Während die anderen Kandidaten schon seit Monaten als Favoriten gelten, überraschte allein schon die Oscar-Nominierung des gebürtigen Kaliforniers die Fachpresse. Zwar hat er bei Der seidene Faden nicht nur die Regie, sondern auch die Kameraarbeit komplett selbst übernommen, doch das wird nicht ausreichen, um sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen.